Für die FCI beginnt eine neue Zukunft

Arbeitsreiche Monate liegen hinter uns, Monate, in denen geändert, angepasst und geplant wurde. Es waren die ersten sechs Monate der neuen Zukunft der Fédération Cynologique Internationale, eine Zeit, in der wir zusammen kameradschaftlich das Fundament für die neue FCI gelegt haben.

Schon am ersten Tag meiner Amtszeit als Präsident stand für mich fest, dass die FCI diese neue Epoche gestärkt und vereint beginnen muss, damit wir die uns gestellten Herausforderungen gemeinsam angehen und die notwendigen Änderungen durchführen können, um die FCI zu einer Organisation zu machen, die sich aktiv für ihre Mitglieder, und noch wichtiger, für die Hunde der Welt, einsetzt.

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Rafael de Santiago
Präsident der FCI
Die gegenwärtige Nomenklatur der Rassen der FCI: wer, wie und wann?
Teil 1/2

Als der Redaktionsausschuss des FCI-Newsletters ihn kontaktierte, um über die Erarbeitung der gegenwärtigen Nomenklatur der Rassen der FCI zu berichten, zögerte Prof. Raymond Triquet, ehemaliges Mitglied und Präsident der Standardskommission der FCI, nicht lange, um uns die Umstände zu erläutern, die ihn dazu führten, diese Nomenklatur zu verfassen und die Kriterien aufzuzeigen, auf die er zurückgriff, um diese außerordentlich wichtige Arbeit erfolgreich durchzuführen. Die Nomenklatur ist eine beinahe universelle Klassifizierung, die weltweit Anwendung und ein Echo gefunden hat, da sie den Maßstab schlechthin in ihrem Bereich bildet. Wir präsentieren Ihnen daher mit großer Freude die diesbezüglichen Überlegungen von Raymond Triquet und von Dr. Yves Surget, großer Hundeliebhaber der französischen und internationalen Bühne.

Yves De Clercq
FCI-Exekutivdirektor

Die Nomenklatur der Hunderassen

Wie wir bereits an gleicher Stelle (SCC Informations) berichtet haben, wurde bei der Generalversammlung der Fédération Cynologique Internationale am 23. und 24. Juni 1987 eine neue Nomenklatur der Hunderassen angenommen.

Die alte Nomenklatur, an die sich meine Berufskollegen vielleicht vage erinnern, da sie sie in ihrem ersten Jahr des Tierzuchtstudiums überflogen haben, hatte sich in der Tat in den Augen der Leitung der Société Centrale Canine als überholt und zu ungenau erwiesen. Ferner wurde 1979 die Tierzuchtkommission vom Vorstand angerufen, um die geltende Nomenklatur zu überarbeiten. Innerhalb der Kommission wurde ein Berichterstatter in der Person unseres Kollegen Claude Roche ernannt. Sehr schnell wurde sich letzterer der Größe der ihm zufallenden Aufgabe bewusst und erklärte, dass es keineswegs darum gehe, einige Anpassungen vorzunehmen, sondern in der Tat darum die Klassifizierung der Hunderassen völlig zu verändern. Seine Verbandsarbeit stellte da eine erhebliche Überlastung für Claude Roche dar und nahm bereits sehr viel Zeit ein. In Anbetracht der gewichtigen anzustellenden Erwägungen und der Aufgabe, die es erfolgreich durchzuführen galt, bat er, dass ein anderer Berichterstatter ernannt werde. Die Tierzuchtkommission betraute also Professor Raymond Triquet, Dozent an der Universität Lille III, Richter der SCC und Autor des unentbehrlichen und von Talent zeugenden Werkes „Dictionnaire de la Cynophilie – Dictionnaire anglo-français du Monde du Chien“ (Wörterbuch der Hundeliebhaber – Englisch-französisches Wörterbuch der Hundewelt) mit der Reform der Nomenklatur.

Die alte Nomenklatur umfasste zehn Rassegruppen. Die erste Gruppe bestand aus den Hütehunden, mit und ohne Arbeitsprüfung. Die zweite Gruppe war die der Wach- und Schutzhunde (Molosser, Sennenhunde, verschiedene Spitzrassen), ebenfalls mit und ohne Arbeitsprüfung. Die dritte Gruppe bestand aus den Terriern, die vierte Gruppe war den Dackeln vorbehalten, während die fünfte und sechste Gruppe jeweils den Laufhunden für Hochwild und den Laufhunden für Niederwild gewidmet war. Schließlich folgten in der siebten Gruppe die Jagdhunde, die nicht britischen Vorstehrassen und in der achten Gruppe fanden sich die britischen Vorsteh-, Apportier- und Spanielrassen. Die neunte Gruppe bestand aus Gesellschafts- oder Begleithunden und die zehnte Gruppe bildeten die Windhunde.

So manche häretische Einteilung war in dieser Nomenklatur zu finden. So fanden sich in der neunten Gruppe Terrier- oder Spanielrassen ohne Arbeitsprüfung und einige Zwergrassen waren in die Rassen der ersten beiden Gruppen aufgenommen worden.

Darüber hinaus ließen sich auch diverse Absurditäten finden, wie zum Beispiel die Bezeichnung der Rasse „Braque du Puy“, als käme die Rasse ursprünglich aus der Stadt Puy, obwohl es sich um die Rasse „Braque Dupuy“ handelt, nach dem Namen des Züchters aus der Region Le Poitou, der sich um die Zucht der Rasse verdient gemacht hatte.

Im Jahr 1981 machte sich Raymond Triquet an die Arbeit und fasste keine Anpassung sondern, wie Claude Roche, eine vollständige Überarbeitung der überholten geltenden Nomenklatur ins Auge. Er definierte seine Arbeitsethik und seine Auffassung einer Nomenklatur in verschiedenen Artikeln, von denen einer im dritten Quartal 1981 die Frage aufwarf: „Wie steht es mit den Standards der Hunderassen nach 100 Jahren Geschichte der Hundeliebhaber?“ und zeigte darin, neben Ungenauigkeiten in der Abfassung zahlreicher Standards, die Mängel der Nomenklaturen diesseits und jenseits des Ärmelkanals auf. Im dritten Quartal 1984 plädierte er „Für die Verwendung einer exakten Terminologie in kynologischen Arbeiten“. Aber bereits im zweiten Quartal 1983 hatte er eine ausgezeichnete Studie mit dem Titel „Für eine komponentenbezogene Definition von Gruppe, Rasse und Varietät“ verfasst, die direkt zu einer Neugliederung der Hunderassen in Gruppen führte, deren Komponenten logisch voneinander unterschieden werden konnten. Er definierte die Gruppe als eine „Gesamtheit von Rassen, die eine bestimmte Anzahl von vererbbaren distinktiven Merkmalen gemein haben“. Damit zeichnete sich eine komponentenbezogene Verteilung der Rassen auf zehn Gruppen ab, die auf verwandten morphologischen Merkmalen und auf ähnlichen Fähigkeiten beruhte. Nichtsdestotrotz mussten auch administrative Erfordernisse berücksichtigt werden. Die Kataloge der Hundeausstellungen wurden stets unter Einhaltung der Nomenklatur verfasst und das Richterkollegium wurde unter Berücksichtigung der Spezialisierungen bestimmter Richter gebildet, während andere für Rassen innerhalb einer festgelegten Gruppe qualifiziert waren, manchmal für die gesamte Gruppe.

Parallel zu seinen gewissenhaften Überlegungen führte Raymond Triquet eine breite Umfrage zur Konzertierung bei allen Rasseclubs durch und befragte sie zur Zweckmäßigkeit der Klassifizierung ihrer eigenen Rasse in der geplanten neuen Nomenklatur und bat sie, ihre Bemerkungen und Wünsche mitzuteilen.
„Die Sache“ wurde schließlich „zügig abgewickelt“ und auch noch meisterlich, da 1985 eine neue Nomenklatur vorgelegt wurde, die die Tierzuchtkommission eingehend studierte, nur geringe Nachbesserungen vornahm und schließlich annahm. Die gewaltige Leistung führte zu einer ganz anderen Auffassung der Klassifizierung der Hunderassen als die Vorherige. Es war schwierig, Frankreich mit der Anwendung dieser frisch angenommenen Nomenklatur zu isolieren und es wurde beschlossen, sie der FCI zu präsentieren, um sie in allen Vollmitgliedsländern einzuführen.

Diese vorgeschlagene Umwälzung erschien der FCI-Leitung geradezu revolutionär und sie versuchte, dem Problem aus dem Weg zu gehen. Dennoch kam es zu Diskussionen, die zu einigen Änderungen führten. Die Dackel, die in eine Untergruppe der Laufhunde eingeteilt worden waren, wurden demnach wieder eine eigenständige Gruppe, um Rücksicht auf Deutschland und dessen Wünsche zu nehmen. Es kam zu einer neuen Konzertierung, diesmal unter den Mitgliedsländern der FCI.

Es ist aber auch offenkundig, dass die Generalversammlung 1985 in Amsterdam der Annahme der französischen Nomenklatur von Raymond Triquet umging. Im Juli 1985 hatte der Vorstand der SCC beschlossen, die neue Nomenklatur ab dem 01. Juli 1987 anzuwenden. Nun konnte man bei der Sitzung der Sektion Europa der FCI in Wien im Mai 1986 feststellen, dass die Mehrheit der europäischen Länder geneigt war, mit einigen Nuancen, sich der neuen Nomenklatur anzuschließen. Länder anderer Kontinente, besonders Japan, ließen wissen, dass sie sie ebenfalls befürworteten. Schließlich überzeugt, beschloss der FCI-Vorstand außerdem, der Generalversammlung in Jerusalem im Juni 1987 die Nomenklatur zu unterbreiten, die er 1985 vergeblich verboten hatte. Der Vorstand der SCC empfand es dann für angebracht, alles in seinen Kräften stehende zu tun, um die gewünschte Annahme zu ermöglichen und verschob in diesem Sinne die Anwendung der Nomenklatur auf den 01. Januar 1988, um die Generalversammlung der FCI nicht vor vollendete Tatsachen auf französischer Seite zu stellen.

Die endgültige Annahme des Textes in Jerusalem am 23. und 24. Juni 1987 stellt ein positives Signal und eine Anerkennung seitens der FCI des Wertes der Vorschläge der Société Centrale Canine dar.

Die neue Nomenklatur, die an dieser Stelle vollständig erläutert wird, umfasst folglich, nach einigen Änderungen und unvermeidbaren Zugeständnissen, zehn Rassegruppen. Die Gruppen sind in Sektionen unterteilt, innerhalb welcher den Untergruppen ein Großbuchstabe vorangestellt ist. Die Länder sind numerisch aufgezählt in der alphabetischen Reihenfolge ihrer französischen Bezeichnung. Wenn die FCI innerhalb einer Rasse Varietäten anerkennt (diese haben selbstverständlich keinen eigenen Standard), werden diese in alphabetischer Reihenfolge mit einem vorangestellten Kleinbuchstaben aufgezählt. Der Name der Rasse ist in lateinischen Schriftzeichen und in der Sprache des Ursprungslandes der Rasse geschrieben. Sofern es eine französische Übersetzung gibt, wird diese in Kursivschrift erwähnt. Die Nummer in Klammern, die auf den Namen jeder Rasse folgt, entspricht der Nummer des Standards, so wie er von der FCI herausgegeben ist. Schließlich sind die Rassen mit Arbeitsprüfung auf Französisch mit dem Vermerk (TR) in Klammern und in Kursivschrift gekennzeichnet. Die Nomenklatur präsentiert sich in Form folgender allgemeiner Überschriften:

  • 1. Gruppe: Hütehunde und Treibhunde - Sektion I = Hütehunde; Sektion II = Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde).
  • 2. Gruppe: Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde - Sektion I = Pinscher und Schnauzer; Sektion II - Molossoide (doggenartige Hunde, Berghunde); Sektion III = Schweizer Sennenhunde.
  • 3. Gruppe: Terrier (hochläufig, niederläufig, bullartige Terrier, Zwerg-Terrier).
  • 4. Gruppe: Dachshunde.
  • 5. Gruppe: Spitze und Hunde vom Urtyp - Sektion I = Nordische Hunde (Schlittenhunde, Jagdhunde, Wach- und Hütehunde); Sektion II = Europäische Spitze (deutscher Spitz, italienischer Spitz); Sektion III = Asiatische Spitze (japanischer Spitz, Chow-Chow); Sektion IV = Urtyp.
  • 6. Gruppe: Laufhunde und Schweißhunde - Sektion I = Laufhunde (groß, mittelgroß, klein); Sektion II = Schweißhunde.
  • 7. Gruppe: Vorstehhunde - Sektion I = Kontinentale Vorstehhunde (Typ „Bracke“, Typ „Spaniel“); Sektion II = Britische und Irische Vorstehhunde (Pointer, Setter).
  • 8. Gruppe: Stöberhunde, Apportierhunde und Wasserhunde - Sektion I = Apportierhunde; Sektion II = Stöberhunde; Sektion III = Wasserhunde.
  • 9. Gruppe: Gesellschafts- und Begleithunde - Sektion I = Bichons und verwandte Rassen; Sektion II = Pudel; Sektion III = kleine belgische Hunderassen; Sektion IV = Haarlose Hunde; Sektion V = Tibetanische Hunderassen; Sektion VI = Chihuahua; Sektion VII = Dalmatiner; Sektion VIII = Englischer Gesellschaftsspaniel; Sektion IX = Japanische Spaniel und Pekingesen; Sektion X = Kontinentaler Zwergspaniel; Sektion XI = Kromfohrländer; Sektion XII = kleine doggenartige Hunde.
  • 10. Gruppe: Windhunde und verwandte Rassen - Sektion I = Windhunde (langhaarig oder befedert, kurzhaarig, mit anliegenden Ohren oder Schlappohren); Sektion II = Verwandte Rassen (Jagdhunde mit stehenden Ohren, Cirneco, Pharaoh und Podenco).

Diese kurze Übersicht zeigt die Kohärenz dieser Nomenklatur auf. Lediglich die 9. Gruppe umfasst in zahlreichen Sektionen Rassen, von denen einige auf eine andere Gruppe hätten verteilt werden können (zum Beispiel der Dalmatiner bei den Braques, der Pudel bei den Wasserhunden, etc.). Es wurde jedoch deutlich, dass ähnliche morphologische Merkmale in verschiedenen Fällen nicht mehr, aufgrund der Entwicklung der Gesellschaft, mit gemeinsamen Fähigkeiten übereinstimmten. Aus diesem Grund finden sich in der 9. Gruppe Sektionen, die relativ logische und gedanklich miteinander vereinbare Einheiten bilden.

Die hier vorgestellte Nomenklatur ist leicht einprägsam und sie verdiente es, und das war auch das Mindeste, den Tierärzten zur Kenntnis gebracht zu werden und diese davon zu unterrichten, zu welchem Zweck sie geschaffen und verfasst wurde. Für die Société Centrale Canine stellt sie eine Errungenschaft auf dem Wege eines verstärkten wissenschaftlichen Engagements dar sowie ein Instrument zur Klassifizierung der Hunderassen, das relativ einfach und vollkommen logisch ist.

MVDr. Yves Surget
SCC Informations Ausg. 17, 1. Quartal 1988

Die kleine, aber oh wie lange, Geschichte der Nomenklatur der Rassen

Zu Beginn wurde Herr Dr. Roche von der SCC (französischer Hundeverband) beauftragt, die Nomenklatur der Rassen zu modernisieren. Im Jahr 1981 übertrug er mir diese Aufgabe im Einvernehmen mit der Tierzuchtkommission der SCC. Vor Dr. Roche hatte Herr Dr. Luquet oft das allseits bekannte „gelbe Papier“, also die Liste der Rassen der FCI, kritisiert.

Rasch wurde ich mir jedoch der Tatsache bewusst, dass die Liste nicht zu modernisieren war, sondern, dass alles von Grund auf neu gestaltet werden musste. Ich dachte, dass man die Rassen in Gruppen und Untergruppen anhand der sie kennzeichnenden distinktiven Merkmale zusammenfassen müsse. Die Nützlichkeit oder die Nationalität sind nicht mehr die alleinigen Kriterien. Jede Rasse ist so, wie sie ist, aufgrund eines Bündels von distinktiven Merkmalen. Die Einteilung der Konsonanten in der Phonetik brachte mich auf dieses System. Am 03. Februar 1982 stellte ich der Tierzuchtkommission der SCC einen ersten Artikel vor, den ich im November 1981 geschrieben hatte (Publikation in der Revue Officielle de la Cynophilie Française, Ausg. 38, 2. Quartal, 1982): „Für eine komponentenbezogene Definition von Gruppe, Rasse und Varietät“. Diesem Artikel gingen einige Anmerkungen zur „Revision der Nomenklatur der Hunderassen“ voraus (R.O.C.F., selbe Ausgabe, Seite 16).

Anschließend habe ich vor der Tierzuchtkommission am 20. April 1983 einen Vortrag über ein „Projekt für eine neue Nomenklatur der Hunderassen“ gehalten, der in der R.O.C.F., Ausgabe 42, 3. Quartal 1983, erschien (von der SCC an die Clubs verteilt). Nachdem ich „manchmal ermutigende und zumindest konstruktive“ Meinungen erhalten hatte, stellte ich das Projekt am 23. November 1983 (Publikation R.O.C.F., Ausg. 44, 1. Quartal 1984) vor. Ich bestand dabei besonders auf dem Punkt, dass dank der Methode der distinktiven Merkmale, „die Nomenklatur kein starres Konstrukt ist“. Für jeden Hund, der noch nicht in die Nomenklatur aufgenommen wurde, kann dort ein Platz gefunden werden. Jede Rasse, von der es scheint, sie verschieben zu müssen, kann auch verschoben werden. Voraussetzung ist es, andere als emotionsgeladene Argumente dafür vorzubringen.

Ich reiste nach Brüssel, um mein Projekt vorzustellen.
Es wurde von der Generalversammlung der FCI in Amsterdam abgelehnt und anschließend erneut diskutiert. Klarstellende Diskussionen fanden 1985, 1986 und 1987 statt. Im Mai 1986 stellte ich die Prinzipien des Aufbaus in Wien vor. Dank Präsident Michel und dem Vorstand der SCC sagten einige der ranghöchsten Persönlichkeiten der FCI ihre Unterstützung zu. Die Standardskommission der FCI besprach das System erneut in Paris am 8. November 1986. Nach mehrmaligen Briefwechseln wurde das Projekt am 24. Juni 1987 in Jerusalem von Hr. Dr. Paschoud, Präsident der Standardskommission, und mir vorgestellt und von der Generalversammlung der FCI angenommen. Die Société Centrale Canine veröffentlichte dann die Nomenklatur, jedoch gab es noch Änderungen in letzter Minute seitens der FCI. Einige Details mussten erneut zuerst in Winterthur und anschließend in Wien am 5. und 6. Oktober 1987 untersucht werden. Schließlich kam die Druckfreigabe. Die SCC veröffentlichte die Nomenklatur bereits im Januar 1988 in den „Règlements généraux de la Cynophilie Française“ (dt.: Allgemeine Verfahrensordnung der französischen Hundevereine) et beschloss, dass sie bis zum 1. Juni 1988 in allen französischen Ausstellungen angewendet werden müsse. In allen Ländern der FCI wird die Nomenklatur bis spätestens 31. Dezember 1989 in Kraft treten. Ich hoffe, dass die Nomenklatur durch die Untergruppen den Ausstellungen einen neuen Wettbewerbsgeist verleiht. Nachdem die besten Hunde einer jeden Rasse ermittelt worden sind, sollten sie auch gegen die besten Hunde der anderen Rassen innerhalb der Untergruppe antreten können.

Hier höre ich die Einwände: „dafür braucht man Zeit, und Richter“. Ja, aber was für ein Anblick wäre es doch, wirklich ausgezeichnete Hunde zu sehen, die gegen ihre „Beinahe-Cousins“ oder „Beinahe-Gleichartigen“ in einheitlichen Untergruppen oder Sektionen antreten, anstatt Hunde nachmittags träge und energielos in ihren Käfigen zu sehen. Und der „Best in Show“ wäre dann der Höhepunkt. Vielleicht wird diese „neue Idee“ allmählich Zustimmung finden. Ich habe sie dem Vorstand der SCC unterbreitet, der mir die Ehre erwiesen hat, mich anzuhören.

Raymond Triquet
Club du Bouledogue Anglais (English Bulldog Club), Nr. 3, 1988